Drautran
Throne Of The Depths



1. Zum Haff hinaus...

O’ meeresgründe, ymirs blut:
Höher als das firmament
Die tiefen ihrer hallen sich neigen.
Heller als der glutrothe glanz der sol
Das dunkel ihrer gründe brennt.
Wehmuth...

Weiten von uferloser flur,
Gleich einer gruft schummert’s.
Versinken tut, - jenseits des meeres -,
Arwakrs zug und alswidrs schweif.
Die wächte bricht an...

Nahe unns klippen,
Am brand’nen saum des wassers,
’S tosen entfacht: - raunen von tiefen thronen!
Ehe, gefolgt vom riesenzorne,
Der schlange schlag, ächzend:
Frei bricht hlérs sturm...

Kaltsinnes fäulnis nagt:
Jäher tod stimmt mit flut zusammen!

Seellos’ nebel geistert umher,
Starr die see, ihre schlünde so leer:
Nächte voller schwere
Und tage voller leere
Brachten die botschaft,
Wohin ich gehöre...


2. Blót - Lohen der Opferung

Weiland wogten Flammenmeere,
Sie wogten und krausten
Wilder toste Waberlohe nie,
Waltend am Mondessaal .
Den Ritus umfing, vergeh’nd,
Ratend, doch schützend,
Das ehern Gelübde,
Der Athem der Asen!

Verbitterter Ingrimm in Eintracht mit Schmerzen,
Spreize die Schwingen, Aar, hoch empor:
Reck’ gar blutig hoch das Haupt.
Hin offenbarenden Allvaters Ruf
Folge Ich... Dem blutigen Feuerschweif...

Hie kraft dem Blute steigt auf Lebenshauch
Vergalt jäher Flamme hitz’ge Fesseln:
Gleich Ascheregen zersetzt es den Äther!
Gleich...
Den Lohen meiner Opferung!
Wähne das Alter, da Ymir einst herrschte,
Bekunde Hochruf dem Totengott.
Gedenken sei Dir, seit Urzeiten, Lohe,
Hüter hinnen Herjans gellend’stem Zorn!
In Walröts Wehen...
...das Schwert schnitt zum Herzen!

Flammendes Blut, Sog voller Erleichterung:
Nie zur Neige wallt der zähe Strom,
Rinnt kriechend meine Lungen hinab.
Windswal rüstet seinen frost’gen Ger!
Kalt die Nacht,
Klamm die Wunden,
Stäubt’s zur Sol hinauf!

Niemals reiner war der Geist,
Niemals krönender die lichte Pein.
Des Lebens Licht ausgelöscht...
Wunden - neun an der Zahl!

“Hierher, Walvater, wende dein Antlitz.
Bekund’ neunmal der Helstäbe Zahl.
Dein Walten gebiete der Welt heilige Ehr:
Wind, Sturm, Hagel, Nass und Wehr.
Es ist, als sähe ich den Leib jenseits Helvegrs sinken...
O’ Geist, glühe noch ein letztes Mal in Sturm - und Sterngewalten…”

Blót - Brandstoß uralt von Gestalt und Kraft!
Siehe, Wundtau trübt die Sicht: Walvaters Raben wähnen,
Spruch und Spähung,
In brand’nem Feuers Fang!


3. An den Pforten des Sturmes

Gar müd’ Gebein am Meeresgrund,
Voll Harm der Sturm uns plagte,
Kummer, - Kummer ! -, schwarz’ Gewölk,
Trübt die eis’ge Fahrt hinab zur Ran:
Stetig die Wogen harsch dröhnen,
Dumpf und schaurig stöhnen.
Am schwarzen, meergepeitschten Stein
Bleibt Mannsgeblüt’ dem Tod allein!

Den blutrothen Schild
Der scheidenden Sol
Als letztes Ich sah
- in schrecklich’ Dämmer - :
In glanzlosem Licht
Skölls Geifer verschwand!
Arg gefochten ward
Mein letzter Kampf,
Nun ging es hinab...
...hinab ins feuchte Grab:

An den Pforten des Sturmes!

Mit verzagenden - Ach! - so trüben Augen
Starre Ich auf die nymph’schen Draugen.
Schrecklich Spuk um mich umher,
Harrend nähere ich mich dem neuen Heim...

Nasse Fänge des Meeresweibs
- grimm, grausig, hinab sie uns zogen -
Umspülen die bleichen, starr zerfallenden Leichen,
Umgewälzt vom wilden Meer.
Es ist, als flüstere sie, gleich traurigem Geläut,
Mir ins Ohr eine Todeskunde:

“Gar müd’ Gebein versinken muss in
Wucht’ger Gischt und Wogengange!
Sich auf Seegrund wohl zu strecken -
Kühl mit Salzflut sollst dich decken!”

Niemand kann versöhnen Sie...
Stille, Pein, hier, in Rans Stätte,
Dem gar abscheulich’ Meeresbette...


4. Gebaren des Sterbens in klanglosen Sphären

Bleichen Hauptes das Antlitz sich wendet,
fort zu fels’ger Brandung hin ,
das große Auge mich verschlingt,
auf das sein Schlund mich ewig hält !

Grabestiefe, – blaue Sphären –, Gedeck aus modrig kalter Haut !
Der lähmend’ Schein ist nun verblasst .
Gespinst aus formloser Substanz, mein Fleisch umhüllend,
wütender Geifer, Geist und Körper bezwingend ...

Die Zeit schlägt grausam tiefe Wunden,
an denen sich genüsslich der Verfall ergötzt,
zu lange schon das Maß der inneren Kälte,
zu lange schon alles erstickend,
jeglich’ Willen ausgelöscht !

Ekstatischer Reigen –
gewaltsam entfacht !

Ersterbende Schreie –
gebrochene Kraft !

Glanz des Todes sich mir offenbart, – Krönung des Lebens –,
Traum, immerwährender Wunsch, alsbald in Erfüllung geht !
Verborgen im Schoße der Totengluth,
schlummert das Gebaren des Sterbens .
Jenseits – die Stille hüllt sich Schweigen,
wortlos sie mein Selbst entgegennimmt ...

Qual die Züge kalt erstarren lässt,
– endgültig –
das Nass die Lungen besetzt.
Das Sein noch tiefer den Abgrund erblickt ...

Fahler, grimmer Schatten verbarg den Sinn,
die Chimäre des Glückes schwand dahin,
die letzte innere Glut verbrannt ...

Harsches Gewand,
die Sinne verbrennend :
Morgenröte im Untergang ...
in den Tiefen des großen Auges .
Niederkunft im Chaos,
dem einsamen Pfade folgend,
gerichtet der Blick,
gen klangvoll’ren Sphären !


5. Sævar niðr


6. Styrt ned i Mælstraumen

Den evige skapning sine andedrag,
I det urgrøne vatnet sitt hjartebank
Eit daudingrike av frosne songar:
Mørke lydar støyter blautt mot kvarandre...

Nordantil!

Ro, fiskar, med ditt kalde skrik,
Imot det store djupet si kvisking:
“Sjå, når du sørgjer deg til botns i hav,
Da er det ikkje overlevde, men ulevde liv...!”

Kom, ned til havet sin ramsalte botn
- ei ukjent smuldra grav .
Ægirs døtre, under ville bølgjer,
Spillet deira, for ingens auger!
Omspunnen med bølgjekåper,
Stigande, fallande,
Ubøyelege står dei kjempande,
Revnar kinnet ditt!

Sjå, botnar, og noko svart,
Som brått stig opp og bryt havflata!
Rodde medan full hast... - i kulda .
Om ætter stig og fell,
Hav, ver du min varde!
Men mørke lukkar seg rundt oss.

Forlatt... Favna... Fortapt...

Sjøfarar, gløym den orm som gnog
Deg i ditt bryst : kuldens brann!
Flø det gjennom, blikket ned, i evighet:
Kroppen lyttar, men livet pustar ikkje...

“…Storm heitar eg, dauden sin triumph ”


7. Dusk of the Fimbulwinter

A slow kill in the white, harsh realms,
Whence wraiths breathe thy wilted valour,
- harbingers of a wretched hollowness -,
Akin to wintry swirls of the Unlight’s chant,
The last flickering embers of a long forsaken foe...

Yet, amidst bitterness thou wander the path so cold!
Life turns into perpetual frost and frost turns to eternal rime.

Verily, Thurses plough their malice:
Their bleak harvest, full of sorrow
Strewn about thy years,
Whilst Man weeps for the morrow
And the morrow never nears...

Thither, unbound, the Wolf
Approaches from the North;
Venoms of a final winter’s
Jaws bathe the ground.
Waging axes shatter,
Kinships perish swiftly!

Its tempest of a myriad spoiling onslaughts,
While Hel calls mankind to final rest:
May keen vigour salute the utter twilight!

Anon, it were adders drink from the feeble wounds of thine!
Seasons forced to writher, – all virtues swept away -,
Nigh Fimbulwinter’s dusk...

Transcendence...
A monumental wrath of thy Fallen...
Immortality...
At one with Vindsval's blight...
Serenity...
A mournful passing in dreadful grief...

"Es ist unsinnig, in dieser Welt zu leben. Es ist unsinnig, noch einen Unglücklichen in diese Welt zu setzen. Es ist Unsinn zu glauben, dass es einer besser haben wird."
"Du bist feige!"
"Ja. Genau. - Dieses Leben ekelt mich an. Ich habe nicht die Absicht eine Verantwortung zu übernehmen, die mich zwingt einen Tag länger zu leben als ich will. Das weißt du. Und du weißt auch, dass meine Auffassung nicht Hysterie ist, sondern mein voller Ernst."
"Ich weiß nur, dass es falsch ist."
"Es gibt kein 'richtig' oder 'falsch'. Der Mensch folgt seinen Bedürfnissen."
"Und das wären welche Bedürfnisse?"
"Du hast das verdammte Bedürfnis am Leben zu sein, am Leben zu bleiben und Leben zu zeugen."
"Und du?"
"Ich habe das Bedürfnis zu sterben - unwiderruflich tot zu sein."

(from the Ingmar Bergman film "Wild Strawberries")



8. Hehre Runen in Dämmer und Eis

Dröhnende hlymdalir:
Der pfad der eiseskälte,
Gesäumt von bleicher leere,
Krümmt und windet sich
Hin hels reich hinab.

Leichenschwärze klimmt empor, entlang der toten glimm’dem leid,
Tönen stimmen aus eisschneiden, zaubersang der reifthursen,
- ...sie murmeln und zischen den absud der kälte!

Dämmerwelten,
- dunkeldräum -
Frostergraut...

Fort zu fahren,
- gebilde des frostes -,
Beißend geflüster
- an wintern äonen alt!
Diese schneewelt,
Gar unheimlich sie erscheint.
In gehader, der lebende tote...
Die wächte bahnt an!

Geschmiedeter wille in eisernem grabe,
Alsvidrs waltmächte, lässt winde bersten, frost vereisen,
Die brünne zerbrechen... - drum ritze runen, lösende zauber:

“Sollst stäbe ritzen, válrunar heben,
Kraftrunen, in dämmer und eis!
Starke stäbe, feste stäbe,
Die fimbulthulr färbte:
Des reifes haft lässt sprengen!”

“Regen schlug mich... Schnee beschneite mich...
Tau beträufte mein haupt... Tot war ich schon lange...!”

Übergang! Transzendenz!
Gebein, ferner schemen, nun entzwei!
Wenn wider den wolfe walvater zieht
... - des lebens licht glimmt hier nimmermehr!

Die queste vollzogen,
Die lichtwelt verlassend,
Unterdessen der leib
Im ödland verkümmert,
Wandern wir mit fylgien
Rauschend dem totenreiche zu:
Ablebende schwäche, fahles geschick, geladen dem orte,
Dem kein lebender kenntnis inne:... Niflhel!


9. Gen Niflheim...

Todgeweihter!

Groll des Gefallenen
Nährt der Gebeine Leid,
Flut eisiger Finsterstätt!
Heitres Feuer verlischt...

Bei Fornjótrs Wacht:
Kristalle umtost von Zeit,
Scharfe Kälte rast umher,
Gen Niðavellir...

Ledig des Leibes
Umtost’s Leichenbegängnis,
- Gespiel der Gebeine -,
Dahin Gestirne sinken!

Bei Niðhöggrs frost’gem Pfuhl das Sein vergeht,
Eisströme... - nun folge dem Pfad, jenseits Ginnungagap!

Had’re unheilsam’ Huld,
Nicht Frostes Hauch, noch Feuers Fang,
Nicht Hagels Groll, noch Reifes Fall,
Gen Eliwagar, Nebelwelt...

“Gekiest des Toten Wall!
Wolfszeit nährt nun Wundes Tau,
Leben reicht dem Tod die Hand:
Des Winters’ Öhmd in Niflheim...”



Lyrics in plain text format



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